Wellersen/Kona (red). Kona – allein dieser Name lässt Triathletenherzen höher schlagen. Die hawaiianische Insel steht wie kein anderer Ort für Ausdauer, Leidenschaft und sportliche Träume. Hier, wo Vulkangestein auf türkisblaues Meer trifft und glühende Hitze die Athletinnen an ihre Grenzen bringt, findet sie statt – die Ironman World Championship, das wohl legendärste Triathlonrennen der Welt. Für viele bleibt der Start auf Hawaii ein Traum. Für Kati Buttkus aus Wellersen ist er Wirklichkeit geworden.
Nach ihrer Qualifikation bei ihrem ersten Langdistanzrennen in Frankfurt erfüllte sich die Dasselerin im Oktober den Traum vieler Triathletinnen und Triathleten: ein Start auf der Weltbühne des Triathlons, dort, wo Disziplin, mentale Stärke und Leidenschaft in Perfektion zusammentreffen. Seit 2023 wird die Ironman-Weltmeisterschaft im Wechsel zwischen Nizza und Kona ausgetragen – die Teilnahme auf Hawaii gilt dabei als besondere Ehre.
Vorbereitung auf der Trauminsel
Am 4. Oktober begann für Kati Buttkus die lange Reise über fast 28 Stunden nach Hawaii. Sechs Tage hatte sie Zeit, sich an das tropische Klima mit Temperaturen bis 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. Schon am Sonntag stand das erste Highlight auf dem Programm: der Ho‘ãla Swim, das Trainingsschwimmen auf der Originalstrecke. Gemeinsam mit ihrem Mann Heiko wagte sie sich in das glasklare Wasser – begleitet von bunten Fischen und dem unvergesslichen Gefühl, am Ursprung aller Triathlonträume zu schwimmen.
Start zur Weltmeisterschaft erfolgte in den frühen Morgenstunden
Am 11. Oktober fiel um 7.10 Uhr der Startschuss. 235 Athletinnen kämpften sich durch den aufgewühlten Pazifik. Der Pazifik zeigte sich an diesem Morgen von seiner wilden Seite. Durch nächtliche Regenfälle war das Wasser aufgewühlt, die Wellen hoch und unberechenbar. Schon kurz nach dem Start herrschte dichtes Gedränge – Schläge, Tritte, das Ringen um eine gute Position. Die Orientierung fiel schwer, Bojen waren zwischen den Wellen kaum auszumachen.
Kati Buttkus kämpfte nicht nur gegen das Wasser, sondern auch gegen ihren eigenen Körper: Der Wellengang machte sie seekrank, der Schwindel nahm mit jeder Minute zu. Auf dem Hinweg ging es noch, doch auf dem Rückweg wurde jeder Zug zur Herausforderung. Zwischenzeitlich versuchte sie, in Brustlage etwas Ruhe zu finden – vergeblich. „Das war noch schlimmer, also bin ich wieder gekrault“, erzählt sie.
Plötzlich tauchten unter ihr Delfine auf. „Ich dachte erst, ich bilde mir das nur ein“, erinnert sie sich. Doch andere Athletinnen bestätigten später: Es waren tatsächlich Delfine, die das Rennen ein Stück begleiteten. „Das Schwimmen war unglaublich hart – so ein schweres Wasser hatte ich noch nie“, fasst sie zusammen.
Nach 1:32:27 Stunden erreichte sie die Wechselzone
Auf dem Rad warteten 180 Kilometer mit rund 1700 Höhenmetern und gnadenlosen Winden. Die zusätzliche Hitze machte das Rennen zur echten Herausforderung. Nach 6:20:55 Stunden begann der Marathon. „Im Energy Lab ist die Sonne direkt neben mir im Meer untergegangen – dieser Moment war magisch“, erinnert sich die Wellerserin. Mit eisgekühltem Durchhaltevermögen und purer Willenskraft lief sie nach 12:35:27 Stunden über die Ziellinie – erschöpft, glücklich und unendlich stolz.
Ein Erlebnis fürs Leben
„Diese Reise war einfach unglaublich – Erinnerungen, die für ein Leben bleiben“, fasst Kati Buttkus zusammen. Die Atmosphäre auf der Insel, die Unterstützung durch Volunteers und das Gefühl, auf dem Ali‘i Drive ins Ziel zu laufen, seien unbeschreiblich gewesen.
Ein besonderer Dank geht an ihre Sponsoren 2RadHaus Einbeck und Stadtwerke Einbeck, sowie an ihre Familie und Freunde, die sie auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben.

Fotos: Kati Buttkus