Northeim (red). Zwölf junge Menschen werden auf den acht Lehrrettungswachen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Region Südniedersachsen ab September 2021 mit der Ausbildung zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin starten. Drei Jahre dauert die Ausbildung gemäß Notfallsanitätergesetz und umfasst den theoretisch-praktischen Unterricht und die praktische Ausbildung in Krankenhäusern und einer Lehrrettungswache.

Am 1. September 2021 haben zwölf Frauen und Männer die Ausbildung zum Notfallsanitäter/zur Notfallsanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Südniedersachsen begonnen und konnten sich unter 120 Bewerberinnen und Bewerbern durchsetzen. Die Hälfte der angehenden Notfallsanitäter bringt bereits Vorerfahrung als Rettungssanitäter mit. „In jedem der drei Ausbildungsjahre stellen wir 12 Auszubildende ein. Damit ist das DRK in Südniedersachsen mit insgesamt 36 Auszubildenden der größte Ausbildungsbetrieb im Rettungsdienst“, sagt Thomas Gerlach, Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst im Landkreis Northeim gGmbH und der DRK Rettungsdienst in Stadt und Landkreis Göttingen gGmbH. Die neuen Auszubildenden werden je zur Hälfte in den acht DRK-Lehrrettungswachen in den Landkreisen Northeim sowie dem Landkreis und der Stadt Göttingen im Einsatz sein. 

Die Freude über den Ausbildungsstart war den neuen Auszubildenden ins Gesicht geschrieben. Bereits ab nächstem Montag werden sie in den Rettungsschulen in Goslar und Göttingen mit dem ersten vierwöchigen Theorieblock beginnen. Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr stehen 66 Prozent theoretischer Anteil auf dem Lehrplan, im letzten Ausbildungsjahr ist mit 70 Prozent die Praxis im Mittelpunkt des Ausbildungsgeschehens. Jeder Auszubildende ist einer DRK-Lehrrettungswache zugeteilt, in der neben praktischen Fremdstationen etwa in Kliniken, der Praxisteil der Ausbildung absolviert wird. Lisa Müller-Laube, die im letzten Jahr ihr Abitur ablegte und nun mit einer Ausbildung zur Notfallsanitäterin durchstartet, sagte: „Das ist ein super interessantes Berufsfeld, in dem man täglich auf neue Menschen trifft, um ihnen zu helfen.“

Und Mit-Auszubildender Sebastian Tschauder, der bereits seit Dezember 2019 als Rettungssanitäter tätig war, ergänzte: „Um einfach mehr Verantwortung auf dem Rettungswagen übernehmen zu können, habe ich mich für die Ausbildung zum Notfallsanitäter entschieden.“ #### Neben DRK-Geschäftsführer Thomas Gerlach begrüßten auch Christian Schmetz, Erster Stadtrat und Dezernent für Finanzen, Ordnung und Feuerwehr bei der Stadt Göttingen, sowie Marlies Dornieden, Dezernentin für Finanzen, Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Innere Dienste beim Landkreis Göttingen, die neuen Auszubildenden. Dornieden: „Wir können Sie hervorragend gebrauchen, denn alle Fachkräfte im Rettungswesen könnten wir klonen.“ Dornieden betonte, dass gerade auch in der Pandemie der Rettungsdienst die Kommunen „wunderbar unterstützt hat.“ Und Christian Schmetz fügte hinzu, dass das Team des Roten Kreuzes einen richtig guten Job mache und er im Namen des Oberbürgermeisters Rolf-Georg Köhler einen guten Ausbildungsstart wünsche.

Insgesamt sind beim DRK in den Landkreisen Northeim, Göttingen und der Stadt Göttingen 238 Menschen im Rettungsdienst beschäftigt. Rettungswagen (RTW) sind in der Regel mit je einem Notfallsanitäter und einem Rettungssanitäter besetzt. Notfallsanitäter tragen mit ihrer tiefgehenden Qualifikation auf dem RTW die Verantwortung für den Einsatz. „Die Notkompetenz sollte in eine Regelkompetenz umgewandelt werden“, wirbt Gerlach für die Ausweitung der Befugnisse von Notfallsanitätern.

Notfallsanitäter sind ein wichtiges Berufsfeld mit einem abwechslungsreichen Arbeitsalltag, denn oftmals sind sie die Ersten bei Unfällen und lebensbedrohlichen Ereignissen. Schnell, präzise und kompetent sorgen Notfallsanitäterinnen und –sanitäter für die Erstversorgung und führen medizinische Maßnahmen zur Erstversorgung beispielsweise am Unfallort oder überall dort, wo Menschen plötzliche Hilfe brauchen, durch. Sie begleiten und versorgen Patientinnen und Patienten auf dem Weg in ein Krankenhaus und assistieren darüber hinaus den Notärztinnen und –ärzten bei der Notfall- und Akutversorgung. Außerdem sind Notfallsanitäterinnen und –sanitäter für die Vor- und Nachbereitung der Einsätze verantwortlich.

Foto: DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V.