Landkreis Northeim (red). Die Frauenberatungsstelle, die Beratungs- und Interventionsstelle Häusliche Gewalt sowie die Frühen Hilfen des Landkreises Northeim haben eine gemeinsame Online-Umfrage ins Leben gerufen. Ziel ist es, betroffenen Frauen die Möglichkeit zu geben, anonym über belastende oder traumatische Erfahrungen während der Geburt zu berichten. Die Teilnahme ist bis 26. November 2025 unter landkreis-northeim.de/geburt möglich.
Ziel: Tabus brechen und Unterstützung ausbauen
Die Initiatoren möchten Frauen eine Stimme geben, Betroffenheit sichtbar machen und bestehende Tabus rund um das Thema „Gewalt unter der Geburt“ aufbrechen. Zugleich sollen die Ergebnisse helfen, Unterstützungsangebote weiterzuentwickeln. Präsentiert werden sie am 9. Dezember 2025 im Rahmen eines Fachtages.
Unsichtbares Leid sichtbar machen
Gewalt unter der Geburt bleibt häufig unbemerkt. Viele Betroffene sprechen erst Jahre später über ihre Erlebnisse – oft aus Scham oder weil es an geeigneten Ansprechpersonen fehlt. Die Online-Umfrage schafft daher einen geschützten Raum, in dem Frauen ihre Erfahrungen anonym teilen können. So soll das Thema stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken und Fachkräfte für einen sensibleren Umgang geschult werden.
Für eine respektvolle Geburtshilfe
Im Zentrum steht das Ziel, Geburten so zu gestalten, dass Frauen sich gut informiert, ernst genommen und respektvoll begleitet fühlen. Auch bei notwendigen medizinischen Eingriffen soll das Einverständnis der Gebärenden berücksichtigt und ein Nachgespräch angeboten werden, um Erlebnisse aufzuarbeiten.
Gemeinsame Initiative im Landkreis
Die Idee zur Umfrage entstand in einem Arbeitskreis, der sich mit Gewalt in der Geburtshilfe befasst. Mit den gesammelten Erfahrungen wollen die Beteiligten betroffene Frauen stärken und Politik, Fachkräfte sowie die Gesellschaft insgesamt für eine achtsame Geburtshilfe sensibilisieren.