Grünenplan (red). Auf insgesamt fünf Hektar Fläche in den Revieren Wenzen und Holzen bringen die Niedersächsischen Landesforsten derzeit Traubeneichen zurück in die Wälder. Ziel ist eine naturnahe Wiederbewaldung nach den Schäden durch Borkenkäfer und Stürme, die die ehemals dort stehenden Fichtenbestände vernichtet hatten.
Regionale Eicheln aus Lauenberg und bewährtes Verfahren
Für die Aussaat werden rund 20 Kilogramm Eicheln pro 100 Meter Reihe verwendet – gewonnen aus einer Ernte bei Lauenberg im Solling. Da diese Eicheln nicht lange gelagert werden können, wird der Überschuss direkt in den Wald gesät. Axel Schlüter, ehemaliger Revierleiter aus dem Forstamt Wolfenbüttel, bringt seine jahrzehntelange Erfahrung ein: Er entwickelte bereits vor 20 Jahren eine spezielle Sämaschine, die sich bewährt hat. „Das Saatverfahren kommt der Naturverjüngung am nächsten“, so Schlüter.
Junge Eichen für ein stabiles Ökosystem
Revierleiter Johannes Rohmann betont, dass die jungen Pflanzen sich durch die direkte Aussaat optimal an Standort und Bedingungen anpassen können. Unterstützt werden die Förster von Christian Diekmann, einem Unternehmer aus der Region, der erstmals die Spezialmaschine bedient. Damit die jungen Eichen nicht von Konkurrenzvegetation überwuchert werden, wurde die Fläche zuvor gemulcht.
Eichen als Hoffnungsträger im Klimawandel
Die Traubeneiche gilt als besonders zukunftsfähige Baumart, da sie Trockenheit, nährstoffarme Böden und hohe Temperaturen besser verträgt als viele andere heimische Laubbäume. Mit dieser Pflanzung setzen die Landesforsten auf eine Baumart, die den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist und künftigen Generationen stabile, artenreiche Wälder sichern soll.
Fotos: NLF