Landkreis Northeim (r). Der Landkreis Northeim führt für seine Beschäftigten ein nachweisbar erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ein. Begleitet wird die Kreisverwaltung dabei von der AOK Niedersachsen. „Die Gesundheit der Belegschaft liegt mir sehr am Herzen und ist in Zeiten des Fachkräftemangels wichtiger denn je“, betont Northeims Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. „Als moderne Verwaltung können wir die stetig neuen Herausforderungen, die uns sowohl der Gesetzgeber auf Bundes- sowie Landesebene und die Kommunalpolitik abverlangen, nur mit gesunden Beschäftigten bewältigen. Daher ist auch der Blick auf das Wohl der Beschäftigten eminent von Bedeutung“, so Klinkert-Kittel weiter. AOK-Regionaldirektor Frank Niemeyer ergänzt: „2017 schlossen 298 Betriebe in Niedersachsen mit uns Kooperationsverträge zur Einführung nachhaltiger gesundheitsförderlicher Strukturen und Prozesse. Den Erfolg belohnten wir unter anderem auch dort mit dem Bonus für Betriebliche Gesundheitsförderung.“

Astrid Klinkert-Kittel nennt handfeste Gründe für die Einführung eines Gesundheitsmanagements im Landkreis Northeim: „Gesunde, motivierte und zufriedene Mitarbeitende erzielen überdurchschnittliche Leistungen und können langfristig an den Landkreis Northeim gebunden werden.“ Eine gute, menschliche und von Vertrauen geprägte Unternehmenskultur sei laut Klinkert-Kittel bedeutsam, um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels die Aufgaben der Kreisverwaltung eines Flächenlandkreises erfüllen zu können.

Im Zuge des BGM-Projektes im Landkreis Northeim werden im Kontext einer insgesamt dreijährigen Einführungsphase unter Moderation der Niedersächsischen AOK Rahmenbedingungen geschaffen, damit sich Führungskräfte und Beschäftigte zu relevanten Gesundheitsthemen austauschen können. Auf Grundlage der initiierten Diskussionsprozesse konnten bereits verschiedene Maßnahmen und Verbesserungen angestoßen werden. In jüngster Zeit habe man arbeitsplatzbezogene Ergonomieberatungen und -workshops durchgeführt, neue Informationsplattformen geschaffen, sich mit dem Zusammenhang von Führung und Gesundheit beschäftigt, aber auch Vergünstigungen in Fitnessstudios für die Beschäftigten aushandeln können, um nur einige Ergebnisse exemplarisch zu benennen.

„Das alles sind gut geplante und durchdachte Maßnahmen mit großer Wirkung“, so die Landrätin. „Die Maßnahmen werden vom BGM-Steuerkreis initiiert und in Teilprojektgruppen zunächst in ersten einzelnen Arbeitsbereichen der Kreisverwaltung sukzessive eingeführt. Der Steuerkreis tagt regelmäßig und plant und strukturiert das Vorgehen mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen des Personals langfristig zu verbessern. Für 2019 haben wir uns vorgenommen, das BGM-Projekt auf weitere Fachbereiche auszuweiten.“

Betriebliches Gesundheitsmanagement steht insbesondere für eine Gesamtschau auf das Unternehmen. BGM-Berater Markus Susmann betont, dass nicht nur das Gesundheitsverhalten der einzelnen Beschäftigten wichtig sei: „Es sind auch die sogenannten weichen Faktoren wie Wertschätzung, Kommunikation, Gerechtigkeit und Fairness am Arbeitsplatz, die sich auf den Krankenstand und die Motivation positiv auswirken können.“ Ansatzpunkte in der gemeinsamen Projektarbeit seien daher die Organisationsprozesse, das Betriebsklima und die Führungskultur in einem Betrieb. „Diese Themenfelder anzugehen setzt natürlich Offenheit und Veränderungsbereitschaft auf allen Seiten voraus – dies ist im Landkreis Northeim gegeben“, ergänzt der AOK-Experte Susmann. Noch bis Spätherbst 2020 wird Susmann die Northeimer Kreisverwaltung bei der Einführung des BGM fachlich begleiten.

Foto: Landkreis Northeim