Münchehof (red). Die Fortbildung zum Forstwirtschaftsmeister und zur Forstwirtschaftsmeisterin haben 15 Männer und eine Frau aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt vergangene Woche bestanden. Der Lehrgang fand am Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum (NFBz) in Münchehof, am Forstlichen Bildungszentrum Sachsen-Anhalt in Magdeburgerforth und am BTO Barendorf (Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide) statt. Mit dieser Qualifikation übernehmen sie künftig vielfältige neue Aufgaben in der praktischen Forstarbeit im Wald.
Nach der letzten Prüfung am 2. Dezember 2025 erhielten die neuen Fachkräfte für Forstarbeit und Waldpflege in Münchehof ihre verdienten Meisterbriefe. Die Leiter der beiden Bildungszentren, Reinhold Sabsch für Sachsen-Anhalt und Daniel Zimmermann für Niedersachsen, sowie Jens Martens von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen überreichten die Urkunden am vergangenen Dienstag im Rahmen einer kleinen Feierstunde im NFBz.
Sieben Meister und eine Meisterin bei den Niedersächsischen Landesforsten
Die Teilnehmenden des Meisterlehrgangs kommen aus privaten, kommunalen oder staatlichen Forstbetrieben oder sind bei forstlichen Dienstleistern beschäftigt. Alle Kursteilnehmenden fertigten Projektarbeiten an und legten sowohl schriftliche als auch mündliche Prüfungen ab. Janus Deutrich von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz absolvierte als Jahrgangsbester die Lehrgangsprüfung.
Bei den Niedersächsischen Landesforsten qualifizierten sich insgesamt acht junge Forstwirtinnen und Forstwirte. Eine von ihnen ist Ida Klaus. Die neue Forstwirtschaftsmeisterin hat ihr Handwerk von der Pike auf bei den Landesforsten gelernt. Als Auszubildende arbeitete sie im Forstamt Oerrel und legte die Gesellenprüfung im NFBz ab. Inzwischen sind Ida Klaus und ihre 15 Meisterkollegen an ihre Arbeitsstellen zurückgekehrt – gerüstet mit aktuellem Wissen für die Waldpflege und dem Know-how über moderne Arbeitsverfahren und Mitarbeiterführung.
Vielfältige neue Aufgaben – von Innovationen in der Waldarbeit bis zu Herausforderungen im Klimawandel
Im Lehrgang haben sie sich intensiv mit den Themenfeldern Produktion und Dienstleistung, Betriebs- und Unternehmensführung sowie Berufsausbildung und Mitarbeiterführung auseinandergesetzt. Die neuen Tätigkeitsfelder der Forstwirtschaftsmeisterinnen und Forstwirtschaftsmeister sind äußerst vielfältig. Neben der Ausbildung und der unterstützenden Leitung von Forstrevieren wurden sie befähigt, eigenverantwortlich ein forstliches Dienstleistungsunternehmen oder ein kleines Forstrevier zu leiten. Künftig schulen sie nicht nur ihre Kolleginnen und Kollegen in Fragen der Arbeitssicherheit, sondern dürfen auch selbst neue Nachwuchskräfte ausbilden. Zudem entwickeln sie neue Arbeitsverfahren oder erproben innovative Technik und Sicherheitskomponenten. Die gefährliche Arbeit im Wald sicherer zu machen, lautet eines der übergeordneten Ziele.
Eine besondere Herausforderung ist und bleibt der Umgang mit Gefahrenbäumen, die in Zeiten des Klimawandels häufiger auftreten. Trockene Kronen, herausbrechende Äste oder vollständig abgestorbene Bäume stellen ein hohes Sicherheitsrisiko dar – sowohl im Wald als auch in Ortsrandlage oder entlang von Straßen und Alleen. Auch der Wiederaufbau geschädigter Wälder und deren Umbau in Laubmischwälder verlangen Kompetenzen hinsichtlich neuer Baumarten oder moderner Pflanzmethoden.
Foto: Niedersächsische Landesforsten / NLF