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Sonntag, 13. Oktober 2024 Mediadaten wsr.tv
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Seesen (red). Die Krankheit kommt oft heimtückisch und leise daher und kann jeden treffen: Etwa 270.000 Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen Schlaganfall.  Der Schlaganfall steht bei den Todesursachen an dritter Stelle und ist die häufigste Ursache für eine Langzeitbehinderung. Anlässlich des heutigen bundesweiten „Tages gegen den Schlaganfall“ sensibilisiert Dr. med. Ralph Thinius, Chefarzt der Klinik für Neurologie in der Asklepios Klinik Schildautal Seesen, für die Zivilisations- und Volkskrankheit Schlaganfall. Besonders im Fokus steht bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, die den Aktionstag 1999 ins Leben rief, in diesem Jahr das Cholesterin, oder besser gesagt: die Blutfette -  gute Blutfettwerte sind ein wesentlicher Faktor für gesunde Blutgefäße und schützen somit vor Schlaganfall und Herzinfarkt. Im Landkreis Goslar befindet sich die spezielle Schlaganfalleinheit, „Stroke Unit“ in der Asklepios Klinik Schildautal, eine der wenigen überregional zertifizierten Stroke Units.

Eine Stroke Unit ist eine Spezialisation für Patient:innen mit akutem Schlaganfall, auf der die erste Diagnostik, Behandlung und Therapie stattfindet. Die hier tätigen Neurologen sind hierfür besonders ausgebildet. „Mehr als 80 Prozent der Schlaganfälle und vorzeitigen Herzerkrankungen wären vermeidbar, wenn keine Risikofaktoren entstehen beziehungsweise diese frühzeitig erkannt werden“, sagt Dr. med. Thinius, renommierter Facharzt für Neurologie mit den Zusatzbezeichnungen Schlaf-, Ernährungs-, Verkehrs- und Rettungsmedizin. Und weiter: „Wir behandeln im Jahr bei uns in der Klinik rund 1000 Schlaganfälle.“ Im Video-Podcast der Reihe „Gesundheitsforum Seesen digital“ informiert er rund um das Thema und gibt Tipps, wie man einem Schlaganfall vorbeugen, ihn möglicherweise vermeiden kann.

Hier geht’s zum Video Podcast, „Gesundheitsforum Seesen digital: Schlaganfall“: https://www.asklepios.com/seesen/unternehmen/gesundheitsforum-digital/

und hier:  https://youtu.be/B3P62ikLSMQ

Hinter dem Wort Schlaganfall verbergen sich eigentlich zwei unterschiedliche Erkrankungen beziehungsweise Hauptursachen: Zum einen der sogenannte „blutige Schlaganfall“, also die Gehirnblutung, zum anderen der „unblutige Schlaganfall“, bekannt als sogenannter Hirninfarkt. Der Hirninfarkt ist die häufigere Form (über 80 Prozent der Fälle), bei dem Blutgefäße „verstopft“ sind, entweder durch ein verschlepptes Blutgerinnsel (Embolus) oder auf Grund einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).

Welche Risikofaktoren gibt es? „Je älter man ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu bekommen“, erläutert Dr. Thinius. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen sind älter als 60 Jahre.  Andere Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, Alkohol- und Drogenkonsum, Stress, mangelnde Bewegung, Übergewicht und schlechte Ernährung lassen sich allerdings durchaus beeinflussen. Diese verursachen Gefäßschäden, Arteriosklerose.  Ein gesunder Lebensstil und eine medikamentöse Therapie können positiv wirken. Menschen mit einer guten Gesundheitskompetenz sind eher in der Lage, einer Erkrankung vorzubeugen.

Dabei ist Bewegung entscheidend für die Prävention, um einen Schlaganfall zu vermeiden. Sie forciert vor allem die Herz-Kreislauf-Gesundheit und ist gut für die Seele. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt pro Woche mindestens 150 Minuten moderate Bewegung. So kann man das persönliche Schlaganfall-Risiko um 50 Prozent senken. Doch schon vor der Corona-Pandemie haben gerade einmal 45 Prozent der Menschen in Deutschland dieses Ziel erreicht.

Frühwarnzeichen

Die häufigsten Zeichen sind akut aufgetretene Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühle, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Sprachstörungen, Schwindel, Benommenheit und selten: plötzliche Bewusstlosigkeit.

Die Symptome lassen sich durch den sogenannten FAST Test schnell erfassen:

  • Blick ins Gesicht des Betroffenen, ihn auffordern, die Arme zu heben und ihn sprechen zu lassen. Dieser Schnelltest kommt aus dem Englischen und F steht für Face und meint ein asymmetrisches Gesicht durchhängenden Mundwinkel.
  • Das A steht für Arm und der Betroffene kann seine Arme nicht mehr bewegen und das S steht für Speech, denn die Sprachfähigkeit kann eingeschränkt sein und der Betroffene kann Wörter nur undeutlich oder ohne Sinn hervorbringen.
  • Das T leitet sich von Time also Zeit ab und bedeutet sofort den Rettungsdienst mit 112 anzufordern. Es erfolgt die Notfalleinweisung auf die Stroke Unit.

Dr. Thinius: „Wenn eine plötzliche Lähmung einer Körperhälfte auftritt, ist die Verdachtsdiagnose auch von Laien schnell gestellt, aber manchmal liegt die Diagnose nicht so auf der Hand.“ In der Anfangsphase der Behandlung kommt es auf Geschwindigkeit an: Nach Schätzungen gehen bei einem Verschluss eines hirnversorgenden Gefäßes ein bis zwei Millionen Gehirnzellen pro Minute verloren! Deswegen lautet ein Slogan der Schlaganfallbehandlung „time is brain“, also „Zeit bedeutet Gehirn“. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte daher der Rettungsdienst (Tel. 112 oder 19 222) gerufen werden. An der Leitstelle müssen die Symptome geschildert werden.

In der Asklepios Klinik Schildautal Seesen werden Patient:innen seit Jahren überregional und sektorenübergreifend mit akuten und chronischen neurologischen und neurochirurgischen Erkrankungen auf international anerkannt hohem Niveau diagnostiziert und therapiert. Die Schildautal-Klinik ist fester Bestandteil in der Region, bietet eine umfassende Versorgung mit internistischem und intensiv-medizinischem Schwerpunkt.

Foto: Asklepios

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