Northeim (red). Der DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V. zieht eine erfreuliche Bilanz: „Im Jahr 2021 hat die Zahl der Spendenwilligen bei den Blutspenden zu unserer großen Freude in den Landkreisen Göttingen und Northeim sowie der Stadt Göttingen zugenommen“, so Petra Reußner, Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e.V. Knapp 8 Prozent mehr Blutspenderinnen und Blutspender konnte das Rote Kreuz bei seinen Blutspendeterminen 2021 in der Region verzeichnen. Insgesamt spendeten in Südniedersachsen im vergangenen Jahr 7.457 Menschen beim DRK Blut, im Vorjahreszeitraum waren es noch 6.913. Selbst wenn coronabedingte Einbrüche aus 2020 gesondert zu berücksichtigen sind, ist die Zahl der Blutspender:innen im Vergleich zu 2019, wo 7.024 Menschen ihr Blut dem Roten Kreuz spendeten, in 2021 spürbar angestiegen. Reußner: „Dafür geht mein großer Dank an alle Spender:innen.“ Die DRK-Vorstandsvorsitzende bedankt sich zudem auch bei allen Ehrenamtlichen, die zum Gelingen der Blutspenden beitragen, für ihr Engagement.

30,55 Prozent aller Spenderinnen und Spender waren im Durchschnitt aller 109 Blutspendetermine des DRK in 2021 in der Großregion Göttingen-Northeim jünger als 40 Jahre. Jeder zehnte Spender oder jede zehnte Spenderin spendete zum ersten Mal Blut. „Die Erstspenderquote ist gesunken, gab es 2019 noch 13,63 Prozent Erstspender in der Region Göttingen-Northeim, waren es 2020 nur noch 11,28 Prozent und 2021 nur noch 9,87 Prozent. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir auch nachwachsende Generationen für das Blutspenden motivieren“, so Petra Reußner. Die beständige Zuverlässigkeit der bewährten Spender:innen ist laut DRK-Vorstandsvorsitzende unbedingt positiv hervorzuheben.

Die Corona-Pandemie hatte einen erhöhten Bedarf an Blutkonserven zur Folge. Die Versorgung Schwerstkranker, aber auch das geballte Nachholen von verschobenen Operations- und Behandlungsterminen führten zu einem Mehrbedarf an Blutkonserven. Hinzu kamen schwankende Spendenzahlen auf den einzelnen Blutspendeterminen, weil phasenweise die Verunsicherung der Menschen leider auch zu einem Rückgang an Spenderinnen und Spendern führte. „Dass die Bereitschaft zum Blutspenden bei uns in der Region höher denn je ist, ist ein tolles Signal für alle Menschen“, zieht Reußner Fazit.

Täglich werden in Deutschland rund 15.000 Blutspenden benötigt, allein 2.300 davon in Niedersachsen. Ohne ausreichende Anzahl an Bluttransfusionen ist die Behandlung von Unfallopfern, Patienten mit malignen Krankheiten oder anderen schweren Erkrankungen nicht sichergestellt. Denn: Auch das perfekteste medizinische Versorgungssystem ist bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten ohne Blut nicht funktionsfähig. Auch Kliniken, die selbst Blutspenden vornehmen, beziehen über das Deutsche Rote Kreuz Blutkonserven, wenn der eigene Bedarf nicht ausreichend gedeckt werden kann.

Statistisch gesehen wird das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten (19 Prozent aller Transfusionen) benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens (16 Prozent), Magen- und Darmkrankheiten (16 Prozent), Sport- und Verkehrsunfälle (12 Prozent). Aber auch bei Leber- und Nierenerkrankungen (6 Prozent), Blutarmut/Blutkrankheiten (5 Prozent) und Knochen- und Gelenkerkrankungen (4 Prozent) werden Blutkonserven zum Überleben der Menschen benötigt. „4 Prozent aller Blutkonserven werden sogar aufgrund von Komplikationen bei Entbindungen gebraucht“, macht Petra Reußner deutlich. Bei schweren Unfällen kann es sogar vorkommen, dass wegen bestimmter innerer Verletzungen mindestens zehn Blutkonserven pro Unfallopfer bereitstehen müssen. Rund 14 Blutkonserven oder mehr benötigt zudem ein an Leukämie erkrankter Patient wöchentlich in der Therapie.

Mehrmals pro Woche gibt es auch in unserer Region Blutspendetermine, um so mit Hilfe von Blutkonserven erkrankten Menschen das Leben zu retten. Die Termine können im Überblick unter dem Link: https://www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/ eingesehen werden.

„Hand in Hand mit den hauptamtlichen Kräften des DRK-Blutspendedienstes realisieren unsere Ehrenamtlichen aus den DRK-Ortsvereinen in der Fläche die Blutspenden“, erklärt Reußner. Die Ehrenamtlichen bereiten die Räumlichkeiten vor, betreuen die Spender:innen während der gesamten Zeit und sorgen zudem ehrenamtlich für das leibliche Wohl nach der Blutspende. Die Blutspende selbst wird immer von einem hoch qualifizierten, hauptamtlichen Team des DRK-Blutspendedienst Niedersachsen-Sachsen-Anhalt-Thüringen-Oldenburg-Bremen gGmbH durchgeführt, das für die Blutspendetermine mit einer mobilen Blutspendeeinrichtung anreist. Der Blutspendedienst ist eine gemeinnützige Gesellschaft der DRK-Landesverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen (NSTOB). Die Blutspende im DRK arbeitet nach den Prinzipien des "ethischen Kodex“, den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation sowie den Richtlinien des deutschen Transfusionsgesetzes.

Weitere Informationen zum Blutspenden gibt es auch unter: blutspende-leben.de.

Foto: DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e. V.