Einbeck/Northeim (red). In einer außerordentlichen Sitzung tagte am Dienstag der Aufsichtsrat der Landesgartenschau Bad Gandersheim gGmbH. Einziger Tagesordnungspunkt: die Warnung der Geschäftsführung, dass vor dem Hintergrund der sich seit November stetig zuspitzenden Corona-Pandemie die Durchführung der LAGA im nächsten Jahr nicht mehr seriös planbar sei.
Die beiden Geschäftsführer Ursula Stecker und Thomas Hellingrath hatten auf Corona bedingte Engpässe unter anderem bei Material und Personal von Dienstleistern hingewiesen. Außerdem drohe der ungewisse Pandemie-Verlauf, das für die LAGA so wichtige Gruppenreisegeschäft in Mitleidenschaft zu ziehen, was deutliche Mindereinnahmen zur Folge habe.
Nach umfassender Prüfung verschiedener Szenarien sprach die Geschäftsführung daher die Empfehlung aus, die Veranstaltung auf das Jahr 2023 zu verschieben. Weitere Optionen waren die Durchführung zum ursprünglichen Datum, ggf. mit eingeschränktem Programm, die Verlegung der Eröffnung um z.B. sechs Wochen, ggf. mit Verlängerung bis Ende Oktober oder die vollständige Absage.
Jetzt informierte die Geschäftsführung in einer mehrstündigen Sitzung zunächst den Aufsichtsrat. Im direkten Anschluss fand eine weitere hybride Infoveranstaltung für die Mitglieder des Rats der Stadt Bad Gandersheim und des Kreistags statt.
Eine abschließende Entscheidung fällen die politischen Gremien nach öffentlicher Debatte in ihren nächsten regulären Sitzungen – der Rat der Stadt Bad Gandersheim tagt am 16. Dezember, der Kreistag am 17. Dezember. Im Anschluss wird die Gesellschafterversammlung der Landesgartenschau den Beschluss verabschieden.
Franziska Schwarz: „Wir alle wollen eine LAGA präsentieren, die den bestmöglichen Effekt für die Stadt Bad Gandersheim, den Landkreis Northeim und die ganze Region Südniedersachsen erzielt! Nach Betrachtung aller potenziellen Szenarien ist eine umfassende Risikoabwägung erfolgt. Leitgedanke unserer Empfehlung ist es, eine LAGA ohne Abstriche zu realisieren. Auch wenn die Entscheidung nicht leichtfällt: Angesicht der völlig unklaren Entwicklung der Corona-Pandemie in den nächsten Monaten ist die Verschiebung notwendig“.
Landrätin Astrid Klinker-Kittel: „Unter den gegebenen Rahmenbedingungen lässt sich der Start der LAGA nicht mehr seriös zusichern. Die LAGA hat eine besondere Strahlkraft für unseren Landkreis und die Region Südniedersachsen, daher sollte sich der Landkreis Northeim mit der Stadt Bad Gandersheim solidarisch zeigen, auch im Hinblick auf die weitere Defizitabdeckung. Zahlreiche Städte und Gemeinden sowie Institutionen präsentieren sich auf der LAGA. Auch unsere Schulen wollen das Gelände gern als außerschulischen Lernort nutzen“.