Einbeck (red). Der Baumbestand im Münsterfriedhof ist stadtbildprägend und hat einen hohen ökologischen Wert. Deshalb ist es Ziel der Stadt, alle alten Bäume soweit wie möglich zu erhalten. Trotzdem lassen sich Abgänge von einzelnen Bäumen nicht immer vermeiden. Schon seit längerem war aufgrund der regelmäßigen Baumkontrollen bekannt, dass eine mindestens 150 Jahre alte Blutbuche mit dem holzzerstörenden Brandkrustenpilz befallen ist.
Die zuletzt beauftragte gerätetechnische Sicherheitsprüfung durch einen zertifizierten Baumsachverständigen ergab, dass die durch den Pilz verursachte Stockfäule inzwischen einen hohen Zersetzungsgrad aufweist. Dies kann die Standsicherheit des Baumes rapide herabsetzen und damit die Verkehrssicherheit erheblich gefährden. Eine Fällung dieses imposanten Baumes ließ sich somit leider nicht mehr weiter verschieben. Sie erfolgte noch vor der Vogelbrutzeit. Um auch sonst den ökologischen Schaden möglichst gering zu halten, wurde nur die Baumkrone abgenommen.
Der Stamm wird aus Artenschutzgründen noch einige Jahre stehen bleiben, denn das sich im Laufe der Zeit zersetzende Totholz ist Lebensraum für hierauf spezialisierte, häufig auch selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Weil sich der Verlust dieser rotlaubigen prägnanten Blutbuche bereits abgezeichnet hatte, wurde dort bereits im Herbst 2018 eine neue Blutbuche als Ersatz angepflanzt.