Einbeck (red). Die Krähen-Strecke in Niedersachsen sinkt seit Jahren. Ein Vortrag bei der Jägerschaft Einbeck machte deutlich, wie wichtig die Bejagung von Krähen im Januar und Februar ist.
In den letzten zehn Jahren ist die Strecke der Rabenkrähen in Niedersachsen um rund ein Drittel von fast 120.000 auf zuletzt knapp 84.000 gesunken. Dabei verursachen die schwarzen Vögel in einer weitgehend deckungslosen Agrarlandschaft gemeinsam mit der großen Zahl Raubsäuger vor allem während der Aufzuchtzeit große Verluste bei am Boden brütenden Vögeln und Hasen. Was Krähen von diesem Nachwuchs fressen, fehlt diesen Arten, weil der fehlende Nachwuchs sich nicht mehr vermehren kann. So entsteht in vielen Revieren nach und nach ein „Flaschenhals-Effekt“, der Tierarten genetisch verarmen oder verschwinden lässt.
Krähen-Jagd im Winter ist wichtig
Bei der Hubertus-Versammlung der Jägerschaft Einbeck im Forum der BBS referierte deshalb der Lockjagd-Experte Alexander Busch über effektive Krähenbejagung. All jene Jagdausübungsberechtigten, die im Sommer vergessen haben, den Zuwachs der Rabenkrähen in ihren Revieren zu reduzieren, empfiehlt Alexander Busch, die Phase vom Januar bis zum Ende der Jagdzeit für den Artenschutz zu nutzen und das Niederwild vom Prädationsdruck zu entlasten.
Der Grund: Im Januar werden Rabenkrähen territorial. Das bedeutet, dass sie ihr Brutrevier beziehen und fortan als Standvögel das Jahr über in diesem Revier bleiben. Überdies sind im Januar und Februar zusätzlich zu den Altvögeln Junggesellen-Trupps unterwegs. Deren Besatz gilt es auszudünnen, um rechtzeitig vor der Brut- und Setzzeit den Prädationsdruck auf Bodenbrüter zu senken.
Zusatz-Information
Rabenkrähen-Strecke in Niedersachsen:
- 2012/2013: 119.748
- 2023/2024: 84.237
Fotos: Jägerschaft Einbeck