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Freitag, 11. Oktober 2024 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck/Göttingen (red). Nach mehreren Jahren der Ruhe gibt es derzeit in Niedersachsen zunehmend mehr Meldungen über vermutlich durch das Usutu-Virus getötete Amseln. Auch das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde erreichten in den letzten Wochen zahlreiche Telefonanrufe, bei denen von toten bzw. orientierungslosen, taumelnden oder aufgeplusterten Amseln berichtet wurde. Die in der Station eingelieferten gestorbenen Amseln wurden an das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) eingeschickt, um den Verdacht zu bestätigen. „Leider hat das Amt die Befürchtung bestätigt. Ein Drittel der toten Amseln war mit dem Usutu-Virus infiziert“, berichtet Bärbel Rogoschik vom NABU-Artenschutzzentrum. „Momentan befinden wir uns wahrscheinlich auf der Spitze des Krankheitsverlaufes, der sich in den nächsten Wochen abschwächen wird. Wir werden am Ende des Sommers weniger Amseln in unseren Gärten verzeichnen können. Umso wichtiger ist es, diesen und anderen Singvögeln ein naturnahes Refugium zur Verfügung zu stellen, wo sie sich erholen und im nächsten Jahr wieder fortpflanzen können“. 

Durch das Virus verursachte Todesfälle von Vögeln treten jeweils während der Stechmückensaison von Mai bis September auf. Fast immer sind es Amseln, bei denen diese Krankheit festgestellt wird, weshalb die Usutu-Epidemie auch als „Amselsterben“ bekannt wurde. Allerdings werden auch andere Vogelarten von diesem Virus befallen und können daran sterben. Seit dem erstmaligen Auftreten dieses Vogelsterbens im Jahr 2011 breitet sich das besonders im Spätsommer von Stechmücken auf Vögel übertragene Usutu-Virus zunehmend in Deutschland aus. Waren in den ersten Jahren lediglich wärmebegünstigte Regionen entlang des Rheintals und am Untermain betroffen, konnte seit 2016 eine Ausbreitung nach Norden und Nordosten festgestellt werden. Die Stechmücken, die Überträger des Virus sind, konnten sich in diesem Jahr wahrscheinlich vielerorts aufgrund der anhaltenden Feuchtigkeit gut entwickeln.

Die Funddaten (Ort und Datum) und Beobachtungen zu den Symptomen der Vögel können online gemeldet werden: www.nabu.de/usutu

Die eingehenden Meldungen helfen dabei, die Gesamtsituation besser einzuschätzen (genaue Anzahl, regionale Konzentration oder bundesweites Auftreten etc.). Aktuell gibt es deutlich mehr Meldungen als im Vorjahr. „Wir bitten die Bürger*innen, weiterhin Verdachtsfälle zu melden, um einen möglichst guten Überblick über das Virus und seine Verbreitung zu erhalten. Bei Fragen oder Hilfestellung beim digitalen Melden wenden Sie sich gerne an die NABU-Regionalgeschäftsstelle Südniedersachsen unter: 0551 291415 54.“

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