Einbeck (zir). Der Verschleiß der glasfaserverstärkten Kunststoffoberfläche (GFK) und der Antriebsspindelmuttern des Hubbodens im Lehrschwimmbecken der Geschwister-Scholl-Schule sorgte bei der gestrigen Ratssitzung der Stadt Einbeck für Diskussionen. Bei regelmäßigen Wartungen wurde festgestellt, dass diese Teile nach 37 Jahren intensiver Nutzung starke Gebrauchsspuren aufweisen. Sollte es dazu kommen, dass mehrere Spindelmuttern brechen oder die GFK-Oberfläche Risse bekommt, müsste das Becken aus Gesundheitsgründen sofort stillgelegt werden. Deshalb ist es notwendig, die Oberfläche des Hubbodens und die Antriebsspindelmuttern zu erneuern sowie die elektrische Anlage instand zu setzen. Die Kosten dafür werden auf etwa 160.000 Euro geschätzt.
„Ich frage mich, wie lange der Hubboden nach der Sanierung noch hält. Können wir sicher sein, dass nicht bald wieder etwas kaputt geht?“, fragte Margharet Feldgiebel (FDP) die Ratsmitglieder bei der Vorstellung des Beschlussvorschlags. Petra Bohnsack (BIGfE) ergänzte: „Wir haben schon lange gesagt, dass das Schwimmbad ein Fass ohne Boden ist. Auch wenn das Schwimmenlernen wichtig ist – können wir uns eine außerplanmäßige Ausgabe von 160.000 Euro leisten?“
Dirk Ebbrecht (CDU) entgegnete: „Man kann nie vorhersagen, wann etwas kaputt geht. Wir müssen die Infrastruktur von 46 Ortschaften erhalten, und die Investition in das Schwimmbad ist eine gute Investition.“ Marcus Seidel (SPD) fügte hinzu: „Das Thema ist nicht neu, und wir haben ausführlich darüber diskutiert. Wir haben mit vielen Vereinen gesprochen und einiges besichtigt. Wir waren uns letztendlich einig, dass wir dieses Becken für unverzichtbar halten und auf Förderprogramme warten. Dieses Jahr gab es die Möglichkeit auf Fördergelder, die wir aber nicht wahrgenommen haben. Angesichts der hohen Zahl von Ertrinkungsfällen in Deutschland ist die Investition in das Lehrschwimmbecken absolut sinnvoll. Wenn dadurch auch nur ein Leben gerettet wird, dann hat es sich gelohnt.“
Alexander Kloss (parteilos) betonte: „Auch ich halte die Sanierung für eine gute Investition. Sie stärkt nicht nur den Schulstandort, sondern zeigt auch, dass uns die Menschen im südlichen Einbeck genauso am Herzen liegen wie die im Norden.“
Die Mehrheit der Ratsmitglieder stimmte für die außerplanmäßige Ausgabe von 160.000 Euro. Aufgrund von Lieferzeiten und Auslastung ist der Einbau jedoch erst in den Sommerferien 2026 möglich. Um eine längere Betriebspause zu vermeiden, sollen vorübergehend Edelstahlwinkel verbaut werden.