Einbeck (red). Der Einbecker Kreistagsabgeordnete Alexander Kloss (parteilos) regt in seinem aktuellen Antrag die Einführung von verpflichtenden Erste-Hilfe-Kursen für alle Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse an. Träger der Weiterführenden Schulen ist der Landkreis Northeim. Die Landrätin und die Kreisverwaltung sollen dazu nach dem Willen des Antragstellers zeitnah mit dem Niedersächsischen Kultusministerium Gespräche aufnehmen, um die erforderlichen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise eine Aufnahme in den Lehrplan, zu verhandeln.

Dabei müssen die Kurse nach Ansicht des Antragstellers nicht auf die Weiterführenden Schulen beschränkt bleiben: „Bei Interesse und einer etwaigen Kostenbeteiligung sind auch die Kommunen im Kreisgebiet mit den in eigener Schulträgerschaft befindlichen Grundschulen in das Programm einzubeziehen. Der Landkreis Northeim sollte hierzu proaktiv informieren“, regt Kloss in seinem Schreiben an Landrätin Astrid Klinkert-Kittel an.

Ebenso legt er Wert darauf, dass eventuelle Fördermöglichkeiten und Kooperationen mit den im Landkreis tätigen Rettungsdiensten im weiteren Verlauf der Planungen geprüft werden. Die verpflichtende Aufnahme von Erste-Hilfe-Kursen an Grund- und weiterführenden Schulen ist laut Alexander Kloss weder landes-, bundes- noch europaweit einheitlich geregelt. In Bayern werden bereits Kindergartenkindern altersgerechte Hilfsmöglichkeiten beigebracht, die im schlimmsten Falle Leben retten können. In vielen europäischen Ländern, etwa in Belgien und Dänemark, steht Erste Hilfe spätestens in der Sekundarstufe im Schullehrplan.

In Dänemark hat sich beispielsweise dadurch die Überlebensrate seit der Einführung von Erste-Hilfe-Trainings an Schulen im Jahr 2005 mehr als verdoppelt. Bei einem Besuch der Einbecker Rettungswache der Johanniter-Unfall-Hilfe im Spätherbst 2022 wurde ihm bewusst, dass auch hier vor Ort – beispielsweise durch den Landkreis Northeim als Schulträger der Weiterführenden Schulen – ein wichtiger Beitrag zur Schulung von Kindern und Jugendlichen in Erster Hilfe und damit zum Retten von Menschenleben möglich ist, erläutert Kloss die Entstehung seines Antrages, für den er sich in der Kreistagssitzung am 10. März eine breite Unterstützung erhofft.

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