Kreis Northeim (r). Im Brandfall kann jede Sekunde zählen, insbesondere dann, wenn Menschenleben in Gefahr sind. Die jüngsten Brände in der Kreisstadt Northeim haben aber auch die Feuerwehr immer wieder vor eine Herausforderung gestellt: zugeparkte Hydranten. Wer denkt, die Feuerwehr bringt immer selbst Wasser mit zum Einsatzort, hat damit grundsätzlich nicht unrecht. "Im Falle eines Feuers haben wir zwar Fahrzeuge, die Löschwasser mit sich führen, das sind meist 2000 bis 5000 Liter. Bei einem ausgedehnten Zimmerbrand ist diese Menge an Wasser aber schnell, innerhalb von Minuten aufgebraucht und wir müssen auf Wasserentnahmestellen wie dem Hydranten zurückgreifen“, erklärt Rouven Goldberg, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Northeim. Deshalb sind die Brandschützer auf das Hydrantennetz angewiesen. Hier gibt es zwei verschiedene Arten. „Die Überflurhydranten kennen viele als die klassischen, roten Hydranten, die sich an vielen Orten unserer Stadt wiederfinden. Die in hundertfacher Zahl vorhandenen Unterflurhydranten sind aber unter der Erde und deshalb für die Bürgerinnen und Bürger meist unsichtbar“, so Goldberg.

Die oftmals auf der Straße oder im Bürgersteig eingelassenen Unterflurhydranten werden durch ein rot umrandetes Schild in der näheren Umgebung, meist an Straßenlampen, kenntlich gemacht. Geht man die angegebene Strecke ab, erkennt man auf dem Boden einen ovalen schwarz-braunen Deckel. "Es ist wichtig, dass diese Unterflurhydranten nicht durch parkende Fahrzeuge zugestellt sind, sonst verlieren wir wertvolle Zeit. Daher unsere Bitte: Überprüfen Sie beim Abstellen des Fahrzeuges, ob Sie auf einem solchen ovalen Deckel stehen. Hinweise liefern die besagten Schilder.“ Nicht zuletzt bei einem Zimmerbrand in der Northeimer Altstadt vor wenigen Wochen, bestand ein derartiges Problem, sodass die Northeimer Einsatzkräfte erst freie Hydranten suchen mussten. "Es ging dabei wertvolle Zeit verloren und eine längere Wasserförderstrecke musste mit personellem Aufwand aufgebaut werden“, so der Ortsbrandmeister. Für die Bürgerinnen und Bürger ist es dabei ein leichtes, den Brandschützern zu helfen. „Mit dem einfachen Blick um und unter das Auto können Sie im Ernstfall mithelfen, Leben zu retten. Vielen Dank dafür!“

Foto: Mennecke/ Kreisfeuerwehr Northeim