Einbeck (gs). Im Frühjahr dieses Jahres haben Polizeihauptkommissar Mathias Krüger und Polizeikommissar Jeremy Lochocki die Initiative „Coffee with a Cop“ ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, in ungezwungener Atmosphäre den direkten Austausch zwischen Bürgern und Polizei zu fördern und so das gegenseitige Vertrauen zu stärken.
Die Idee entstand während einer alltäglichen Streifenfahrt: Wie lässt sich mehr Bürgernähe schaffen und gleichzeitig das öffentliche Auftreten sowie das Image der Polizei verbessern? Die Antwort war ebenso einfach wie wirkungsvoll – bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch kommen, Fragen beantworten und Sorgen aufnehmen, erklärt Initiator Jeremy Lochocki.
Dialog statt Distanz
Im Mittelpunkt der bisherigen Gespräche standen vor allem Verkehrsthemen wie das Fahrradfahren in der Fußgängerzone, die Nutzung von E-Scootern sowie das Problem überhöhter Geschwindigkeit. Aus diesen Begegnungen entstanden bereits konkrete Maßnahmen – darunter Fahrradkontrollwochen, zivile Überwachungsaktionen, Taschendiebstahlwochen und gezielte Geschwindigkeitsmessungen.
Das positive Echo aus der Bevölkerung hat die Initiatoren bestärkt, das Format fortzuführen. Ziel bleibt es, den Dialog zwischen Polizei und Bevölkerung weiter zu vertiefen und gemeinsam zu einem sicheren und respektvollen Miteinander beizutragen.
Großer Andrang trotz kühlen Wetters
Am Samstag, 25. Oktober 2025, fand die letzte „Coffee with a Cop“-Veranstaltung des Jahres auf dem Einbecker Marktplatz statt. Zwischen 10.20 und 13.45 Uhr suchten bei kühlem Herbstwetter wieder unzählige Bürger und auch Touristen das Gespräch mit ihrer Polizei. Nicht zuletzt durch eine Ausstrahlung im NDR-Fernsehen und -Radio vor vier Wochen war das Interesse erneut groß. „Das Interesse und die Neugier an diesem Format sind deutlich gewachsen – rund 100 Personen kamen diesmal an unseren Stand, um am niedrigschwelligen Dialogverfahren teilzunehmen“, erklärte die Polizei.
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, auf einen versprochenen Kaffee vorbeizuschauen, um zu „schnacken“ und ganz konkret auf Situationen hinzuweisen, die aus ihrer Sicht verbessert werden sollten – sei es durch polizeiliches Eingreifen oder städtebauliche Veränderungen.

Einbruchschutz als zentrales Thema
Als Themenschwerpunkt kristallisierte sich in diesem Monat die bevorstehende dunkle Jahreszeit mit den damit verbundenen Einbrüchen in Wohnhäusern heraus. Wie schon bei früheren Terminen, als Verstöße durch Rad- und E-Scooter-Fahrer oder Raser in verkehrsberuhigten Bereichen im Fokus standen, reagiert die Polizei auch diesmal: Ein Konzept zur Einbruchsprävention ist bereits in Arbeit und soll noch im November und Dezember mit präventiven und verdeckten Maßnahmen umgesetzt werden.
Positive Bilanz und Ausblick auf 2026
Die Resonanz war erneut durchweg positiv. Viele Besucher nutzten den Austausch in entspannter Atmosphäre, um Fragen zu stellen oder Lob und Kritik zu äußern. Auch Touristen aus Berlin zeigten sich beeindruckt von der Offenheit und Bürgernähe der Einbecker Polizei – man wünsche sich, so hieß es, „ein solches Format auch in der Hauptstadt“.
Die Initiatoren Mathias Krüger und Jeremy Lochocki sowie Polizeioberkommissarin Britta Wünsche zeigten sich zum Abschluss der diesjährigen Veranstaltungsreihe überwältigt: „Insgesamt haben mehr als 650 Bürgerinnen und Bürger in diesem Jahr an unseren Treffen teilgenommen – das ist ein großartiges Zeichen für Vertrauen und Dialogbereitschaft.“
Aufgrund der großen Nachfrage und Beliebtheit soll „Coffee with a Cop“ ab Frühjahr 2026 fortgesetzt werden. Das Format habe sich als wirkungsvolle Brücke zwischen Polizei und Bevölkerung etabliert – ein Beispiel für gelungene Bürgernähe, das Schule machen könnte.


Fotos: gs