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Samstag, 27. Juli 2024 Mediadaten wsr.tv
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Landkreis Northeim (red). Die Verfolgung eines Straftäters, die Überwachung eines SEK-Einsatzes mit Drohnen aus der Luft, eine potenzielle radioaktive Gefahr und das Messen von Gefahrstoffen unter Polizeischutz: Selten war ein Jahr geprägt von vielfältigen und spektakulären Einsätzen. Diese Bilanz konnte Martin Döscher, Bereitschaftsführer der Kreisfeuerwehrbereitschaft 4, jetzt bei der Jahreshauptversammlung ziehen. 

123 Mitglieder zählt die Einheit der Kreisverwaltung, die mit ihrer bekannteren Bezeichnung „Umweltfeuerwehr“ eine breite, hochspezialisierte Aufgabenpalette zu erledigen hat. Besonders herausgestochen ist im abgelaufenen Jahr 2022 der Einsatz am Kiessee Ende Mai. Ein Straftäter hatte zur Flucht vor der Polizei durch den Kiessee schwimmen wollen. „Unsere Taucher konnten ihn sprichwörtlich in letzter Sekunde retten“, sagte Bereitschaftsführer Döscher in seinem Jahresbericht. 

Insgesamt konnten die Zugführer der Umweltfeuerwehr von vielfältigen Einsatzlagen berichten. Der Zug Wasserrettung hatte im Jahr 2022 mit seinen zehn geprüften Tauchern und vier Lehrtauchern gleich mehrfach Einsätze, bei denen Personen nicht mehr gerettet, sondern nur noch geborgen werden konnten, berichtete Zugführer Stefan Junge. Höhepunkt des Jahres waren die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Feuerwehrtaucher – sie sind damit älter als die Feuerwehrbereitschaft 4 selbst. Maßgeblich mitgestaltet hat diesen erfolgreichen Werdegang Jörg Spoelstra. 26 Jahre lang hat sich Spoelstra bei den Tauchern engagiert, unter anderem im Jahr 2019 die Leitung des Tauchwesens übernommen und sein Amt nun an Thomas Sattler übergeben. Diese lange Treue bezeichnete Junge als „herausragendes ehrenamtliches Engagement für die Sicherheit der Bürger“. 

Gleiches gilt für den zweiten Zug Chemie- und Strahlenschutz. Dass die Einheit um Zugführer Mike Halves einmal einen Messeinsatz in der Kreisstadt Northeim nach einer Explosion in einer Wohnung fahren muss und die Einsatzkräfte dabei unter Polizeischutz stehen, war außergewöhnlich. Die Polizei hatte in der Wohnung mehrere selbstgebaute Sprengsätze gefunden, die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen aufgenommen. Nicht weniger ungewöhnlich war ein Einsatz in Bishausen. Dort wurde ein Behälter mit der Aufschrift „Radioaktiv“ in einem Wohnhaus gefunden. Messungen ergaben glücklicherweise keine Gefahr durch Strahlung.  

Im dritten Zug, dem Zug für ABC-Gefahren, konnte nach verschiedenen Einsätzen in den Hochzeiten der Corona-Pandemie wieder mehr Zeit in die klassische Ausbildung investiert werden. Zusammen mit dem ABC-Zug aus Hildesheim konnte bei hochsommerlichen Temperaturen der Einsatz unter Chemikalien-Schutzanzügen und die Dekontamination von Einsatzkräften geübt werden, berichtete Martin Döscher.  

Der vierte Zug Spezielle Rettung ist im vergangenen Sommer um die Fachgruppe Rettungsrobotik erweitert worden. „So besteht der Zug nun aus den Gruppen ‚Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen‘ und der Rettungsrobotik“, konnte Zugführer Kai Reuter berichten. Mit der Rettungsrobotik habe man nun eine Einheit, die mit Luft- und dreidimensionalen Bildern die Einsatzleitung unterstützen kann, der Einsatzdokumentation dient und auch die Polizei unterstützen kann. „Nach einem Banküberfall waren die Kräfte zur Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos an der alten Zuckerfabrik in Northeim im Einsatz. Für uns Feuerwehrleute ein ungewöhnliches Gefühl, wenn man umgeben von schwer bewaffneten Polizisten im Einsatz ist“, so Reuter. 

Mit Blick auf das außergewöhnliche Einsatzjahr betonte Bereitschaftsführer Martin Döscher, die Erweiterung um die Fachgruppe Rettungsrobotik sei eine „gute Unterstützung für die Umweltfeuerwehr, die wunderbar in unser Portfolio passt“. 

Ehrungen 

Bereitschaftsführer Martin Döscher und Kreisbrandmeister Marko de Klein konnten mehrere Kameraden für ihr Engagement ehren. Seit 25 Jahren in der Feuerwehrbereitschaft 4 mit dabei sind Dennis Pfüller, Michael Junge und Axel Bode. Jörg Spoelstra erhielt für sein langes Engagement bei den Tauchern einen umfangreichen Präsentkorb – er bleibt dem Feuerwehrwesen gleich in mehreren Funktionen, unter anderem in der Kreisausbildung und als stellvertretender Ortsbrandmeister der Feuerwehr Katlenburg, weiter erhalten.

Grußworte der Gäste 

Kreisbrandmeister Marko de Klein betonte, dass es in den vergangenen Jahrzehnten nie zuvor ein derart schnelles Umdenken in Sachen Bevölkerungsschutz stattgefunden hat. „Wir erleben durch den Krieg in der Ukraine, wie schnell Themen, die lange Zeit leider kaum Beachtung gefunden haben, wieder aktuell werden können“, so de Klein. Der Landkreis habe seit Jahren umfangreich in Ausrüstung für den Bevölkerungsschutz investiert, jetzt ziehen auch andere Ebenen nach. Vom Bund werden Fahrzeuge und Gerätschaften beschafft, für die man in den kommenden Wochen intensiv in die Planung einsteigen müsse. Die Tatsache, dass die Kreisfeuerwehr in vielen Bereichen, unter anderem mit ihren Tauchern oder ihrem VR-Projekt, überregional angefragt werde, spreche dafür, dass man eine engagierte Arbeit leiste, die „weit über die Kreisgrenzen hinaus wahrgenommen wird“. Gleiches gelte unter anderem für die enge Zusammenarbeit mit der Polizei.  

Lob für die Kreiseinheit gab es unter anderem von der Feuerwehr Northeim. „Die Umweltfeuerwehr ist für uns ein hervorragender Hofnachbar, der sich durch eine gute Kommunikation auszeichnet“, sagte Northeims Ortsbrandmeister Rouven Goldberg. Mit Martin Döscher habe man einen Bereitschaftsführer, „der bei der Begehung bei Industriebetrieben ein guter, fachlicher Ratgeber ist“, so Goldberg. 

Holger Schulz, Leiter des zuständigen Fachbereichs 22 Brand- und Katastrophenschutz betonte, dass die aktuelle Entwicklung im Bevölkerungsschutz „einem extremen Wandel unterliegt, der sich auch auf unsere Arbeit in der Kreisfeuerwehr auswirkt“. Mit Blick auf die Einsatzlagen im Jahr 2022 sprach er, auch im Namen der Landrätin und Kreisverwaltung, den Dank für das umfangreiche Engagement aus.  

Dem schloss sich auch Karl-Heinz Hagerodt, früher Vorsitzender des Brand- und Katastrophenschutzausschusses und engagierte Einsatzkraft der Feuerwehren, an. „Das, was ihr hier leistet, ist keine 0815-Arbeit, sondern ist häufig mit besonderen Gefahren verbunden, die entsprechendes Fachwissen fordern“, betonte Hagerodt. In alter Verbundenheit überreichte der Langenholtenser eine Spende für die Kameradschaftskasse.

Foto: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr

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