Einbeck (r). Die BBS Einbeck hat kürzlich vom Niedersächsischen Kultusministerium die Anerkennung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhalten. Die Zertifikate wurden im Rahmen einer Verabschiedung von der stellvertretenden Schulleiterin, Dörte Kirst-Bode, übergeben.

"Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" ist ein Projekt zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung aller Art in unserer Gesellschaft. Ziel des Projektes ist es, den Alltag an den teilnehmenden Schulen so zu gestalten, dass dieser von einem Klima der gegenseitigen Achtung und der Anerkennung individueller Eigenheiten geprägt ist, gepaart mit der gemeinsamen Suche nach verbindenden Werten. Dabei wird der Titel nicht im Rahmen einer Auslobung gewonnen, er basiert alleine auf dem Willen und der Initiative der Schülerinnen und Schüler.

Die inhaltliche Arbeit wurde an der BBS Einbeck von den Absolventinnen und Absolventen der Fachschule Heilerziehungspflege, Klasse HEP 3, im Unterricht von Dörte Kirst-Bode geleistet. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ist Patin für das Projekt und hat an der Übergabe des Zertifikats im Forum der Schule teilgenommen. „Unsere Schule hatte schon lange den Wunsch, dem Netzwerk der „Courage-Schulen“ beizutreten, da wir die Werte und Inhalte des Projekts uneingeschränkt an unserer Schule leben. Mit der Klasse HEP 3 haben wir engagierte Fachschülerinnen und -schüler gefunden, die sich mit viel Herzblut und Fleiß diesem Projekt gewidmet haben“, so Dörte Kirst-Bode.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse HEP 3 mussten zunächst die wichtige Hürde nehmen, Unterschriften von 70 Prozent aller am Schulleben beteiligten Personen – also Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Hausmeister und Reinigungskräfte – einzuholen. Danach galt es, ein verbindendes Projekt umzusetzen. Dafür sind 20 Klassen aller Abteilungen und Schulformen kreativ der Frage nachgegangen, warum es sich immer wieder lohnt, gemeinsam für eine bunte Schule, für eine „Schule Ohne Rassismus – für eine Schule mit Courage“ einzutreten. Ihre Antworten haben auf 20 Leinwände gemalt, die jetzt gemeinsam ein buntes Bild ergeben. Dabei wird deutlich, dass Vielfalt ganz normal in den Alltag der Schule gehört.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel dankte den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement. Sie betonte, wie wichtig es sei sich mit den Themen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung auseinander zu setzen: „Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Rassismus sind leider keine Randthemen. Das zeigt sich fast täglich in den Medien und kürzlich auch hier ein Einbeck. Vielfalt und Toleranz bilden aber die Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaft. Diese Werte sind in Gefahr, wenn Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus an Raum gewinnen. Ich bin sehr froh darüber, dass genau diese Problematik hier an der BBS Einbeck erkannt und aufgegriffen wurde.“ Neben den Zertifikaten wurden den 19 Schülerinnen und Schülern der Fachschule Heilerziehungspflege auch die Abschlusszeugnisse übergeben.

Landrätin Klinkert-Kittel gratulierte den Schülerinnen und Schülern zum erfolgreichen Schulabschluss und wünschte Ihnen alles Gute für die Zukunft. „Berufe auf dem weiten Feld der Pflege erfordern viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Verständnis. Diese Berufe gewinnen immer mehr an Bedeutung und verdienen höchste Anerkennung“, betonte Landrätin Klinkert-Kittel.

Aufgrund der besonderen Umstände musste die Schule auf die übliche große Titelverleihung mit der gesamten Schulöffentlichkeit und externen Gästen verzichten. Der Titel wird nicht nur in einer Urkunde dokumentiert, sondern es wird üblicherweise ein Schild "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" überreicht, das am Haupteingang der Schule angebracht werden kann. Die Überreichung des Schildes durch die Landeskoordination wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Foto: Landkreis Northeim