Bad Gandersheim (red). Monatelang haben viele Akteure hinter den Kulissen die Daumen gedrückt, jetzt ist es amtlich: Victoria & Albert ziehen um nach Bad Gandersheim! Hinter den königlichen Namen verbirgt sich ein bayerisches Trauerschwan-Paar, das bisher auf dem Schwanenteich von Schloss Rosenau seine Kreise zog. Zuletzt schien es mit seinem Revier nicht mehr zufrieden zu sein. Immer häufiger unternahm das gefiederte Paar Ausflüge in die nähere Umgebung.

Daher suchte die Bayrische Schlösserverwaltung bundesweit eine neue Heimat für die beiden schwarzen Schwäne. Die Stadt Bad Gandersheim hat sich erfolgreich um das Paar beworben und nun den Zuschlag erhalten. Mit den Osterbergseen, die bereits vor Jahren Höckerschwänen eine Heimat boten, verfügt Bad Gandersheim über ein vielversprechendes Revier für die edlen Tiere – und die dort gerade stattfindende 7. Niedersächsische Landesgartenschau über eine weitere Attraktion. Schließlich sind die schwarzen Schwäne mit nur etwa 30 Brutpaaren in Deutschland sehr selten.

Schwarze Schwäne haben auf Schloss Rosenau, dem Geburtsort von König Albert, dem späteren Ehemann von Queen Victoria eine lange, wenn auch eher traurige Tradition. Nach dem Tod Alberts schaffte die Queen die schwarzen Schwäne als Zeichen der Trauer an. Trotz der doch eher traditionellen Namen führen die beiden eine sehr moderne Partnerschaft: Victoria & Albert haben sich vor Jahren per Online-Vermittlung kennen- und lieben gelernt. Da lag es nahe, sich jetzt auch eine neue Heimat mit Hilfe zeitgemäßer, überregionaler Medien zu suchen. Die Bayrische Schlösserverwaltung hatte sich an die Medien gewandt, um für die Schwäne eine neue Heimat zu finden.

Am 25. Juli war es dann soweit: Begleitet von Geschäftsführerin Ursula Hobbie und Prokurist Kai Schönberger erfolgte der Umzug des „königlichen“ Paares nach Bad Gandersheim: „Wir haben uns im Vorfeld ausführlich beraten lassen, z.B. von Experten des Zoos Hannover und des Vogelparks Walsrode um den Transport für die Tiere so angenehm wie möglich zu gestalten. Unterwegs

in zwei geräumigen Kisten haben sich beiden den knackigen Salat schmecken lassen und uns mit ihrem fröhlichem Gegurgel gut unterhalten“ schmunzelt Ursula Hobbie über die aufregende Fahrt nach Bad Gandersheim. „Wir freuen uns sehr, Victoria & Albert eine neue Heimat in Bad Gandersheim geben zu können und damit natürlich auch eine weitere Attraktion für die Besucher der LAGA zu haben“, so Hobbie weiter.

Trauerschwäne – wie die schwarzen Exemplare auch genannt werden – sind in Deutschland sehr selten. Es gibt nur ungefähr 30 Brutpaare, ursprünglich sind Trauerschwäne in Australien beheimatet. In Europa kommen lediglich ausgesetzte oder verwilderte Exemplare vor. Weil sie so selten sind, steht das Bild des schwarzen Schwans gleichbedeutend für gänzlich unerwartete Ereignisse. Im Vergleich zu anderen Schwänen, haben sie den längsten Hals und die kräftigste Stimme. Sie benutzen ihre Stimmen, um sich gegenseitig lauthals zu begrüßen, dabei kann man auch die auffälligen Kopfbewegungen beobachten. Demnächst können LAGA-Besucher hoffentlich dabei sein, wenn Albert in die Mitte des zweiten Osterbergsees schwimmt, seinen langen Hals auf das Wasser legt und weit hörbar über das Wasser „trompetet“, um Victoria zu rufen.

Tagestickets für die Landesgartenschau kosten 19 Euro (ermäßigt 16 Euro). Weitere Informationen zu Tickets und Öffnungszeiten sowie zu den zahlreichen Veranstaltungen und Wissenswertes rund um die LAGA auch unter www.laga-bad-gandersheim.de.

Foto: LAGA/Terhorst